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Dialog der Gegensätze

In unserer neuen Ausstellung zeigen wir Werke der beiden Künstlerinnen

M. Dréa und Claudine Leroy. Gemeinsam ist, dass beide Künstlerinnen im Elsass leben. Doch ihre Ausdrucksmittel könnten unterschiedlicher nicht sein. So treten ihre Werke in einen spannenden Dialog, der fasziniert und den Betrachter erstaunen lässt.

M. Dréas bevorzugte Materialien sind die Tusche und das Papier. Unverkennbar ist dabei die grosse Affinität der Künstlerin zu diesen Materialien, die sie überaus subtil einzusetzen versteht. Wir begegnen einerseits feinsten linearen Zeichnungen wie auch Arbeiten, bei denen Tusche laviert zum Einsatz kommt. Vor allem hier wird das ambivalente Wechselspiel zwischen Technik und Formgebung deutlich erkennbar. Sie wirken leicht und beschwingt, wie dahingeworfene Blumenteppiche. Doch gerade diese Leichtigkeit wäre nicht möglich, beherrschte M. Dréa ihr Handwerk nicht meisterlich. Unter dem Titel „Spring“, wie ihr neuster Arbeitszyklus heisst, begegnen wir vielen pflanzlichen Motiven. Fast so präzise wie aus einem botanischen Nachschlagwerk erscheinen ihre Bleistiftzeichnungen, wären da nicht kleine menschliche Figuren, die den unteren Bildrand bevölkern und so der ganzen Komposition eine neue, unerwartete Dimension verleihen. Weitere Bleistiftzeichnung aus M. Dréas Cahier werden präsentiert. Sie lassen erahnen, dass die Künstlerin den Betrachter mit einem Augenzwinkern zum genauen Hinschauen einlädt.

Leroys Skulpturen zeichnen sich durch ihre vollen und sinnlichen Formen aber auch durch dynamische Gesten aus. Sie sind gleichzeitig kraftvoll wie harmonisch. Der Ausgangspunkt ihrer früheren Arbeiten war der weibliche Körper. Diesen abstrahierte die Künstlerin zusehends. Ihr bevorzugtes Material ist die Bronze. Dabei beeindruckt die Vielfalt der unterschiedlichen Patinas. Sie reichen von dunklem Blau über Grün- und Brauntönen bis hin zu Mahagonirot. Waren ihre früheren abstrakten Werke vor allem durch ihre fast kompakten und teilweise schweren Formen gekennzeichnet, so wirken ihre neuesten Arbeiten leichter und filigraner. Teilweise gewinnt der Betrachter den Eindruck, als ob die Skulpturen schwebten, stehen sie doch auf „Füssen“ und scheinen so die Gesetze der Schwerkraft zu widerlegen. Was immer wieder verblüfft, ist Leroys traumwandlerische Sicherheit im Umgang mit Formen und Materialien.