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Matthias Holländer  wurde 1954 in Heidelberg geboren. Von 1973 bis 1978 studierte er Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Heute lebt Holländer als freischaffender Maler und Fotograf am Bodensee. Seine malerischen Werke werden seit den 1970er Jahren regelmässig im In- und Ausland in Galerien und Museen gezeigt. Seit 2007 sind auch seine fotografischen Arbeiten in öffentlichen Ausstellungen zu sehen.

Wohl sind Mathias Holländers Gemälde den meisten bekannt, und dass in seinem Gesamtwerk eine innige Wechselbeziehung zwischen Malerei und Fotografie besteht, ist kein Geheimnis. Auch bei der Auswahl der Motive treffen wir auf verwandte Inhalte. Verwendete Matthias Holländer einst die Fotografie als zeitgemässes Skizzenutensil für seine Bilder, so hat sich daraus eine eigenständige Kunst- und Ausdrucksform entwickelt. Christoph Bauer schreibt über ihn: “Der Maler ganz «Augentier» kam 1975 während seines Studiums an der Wiener Akademie erstmals mit der Fotografie in Berührung. Deren Zauber und Potential erfassten ihn schlagartig.“  Ihn faszinierte der magische Moment, wie ein Positiv in der Entwicklungsschale das Licht der Welt erblickte. Holländer konnte sich von da an nicht mehr von der Fotografie lösen. Er verwendet heute die Fotografie unter anderem als zeitgemässes Skizzenutensil; sie ersetzt Stifte und Papier. Daraus hat sich für ihn auch eine neue eigenständige Ausdrucksform entwickelt. Adolf Muschg bemerkte dazu: “Holländer ist keineswegs nebenbei Fotograf, er zeigt auch, dass er es ist, wenn er malt, aber er malt keine Fotografie.” Umgekehrt lässt sich daraus ableiten, dass Holländer beim Fotografieren keineswegs nebenbei Maler ist.


Auffallend ist, dass in Holländers Fotografien kaum Menschen vorkommen, jedoch Spuren und Relikte, die Menschen hinterlassen haben. Sei dies nun Architektur, ausgestopfte Tiere und Tierskelette in naturhistorischen Museen, die von Menschen am Ort der Kultur schlechthin präpariert wurden oder die Landschaften wie der Hegau am Bodensee, eine Kulturlandschaft ebenso von Menschenhand geschaffen. Was viele von Matthias Holländers Fotografien oft gemein haben, ist deren  subtile Morbidität - Ausdruck einer Vergänglichkeit, wie wir sie von den Stillleben (nature morte) aus der flämischen Renaissance her kennen. Dennoch oder gerade deswegen geht von Holländers Fotos eine starke Faszination aus. Sie lösen Emotionen aus - wohl ein untrügliches Merkmal für deren Qualität.