«Aller Anfang ist Farbe»
Regula Mathys wurde 1964 in Basel geboren; heute lebt und arbeitet sie in der Region. Schon als Schülerin liess sie naturwissenschaftliche Interessen und eine aussergewöhnliche zeichnerische Begabung erkennen. Nach dem Abschluss des Lehrerseminars belegte sie Malkurse sowie den Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Zürich. Sie begann nach einer Kunstreise durch Lateinamerika in Basel und Bern Psychologie zu studieren, vertiefte sich aber weit intensiver in das Nebenfach Kunstgeschichte. Regula Mathys war bis 2009 als Lehrerin tätig, ehe sie den definitiven Sprung von der Pädagogik in die Malerei wagte.
Zentrales Thema und Inspirationsquelle in Regula Mathys’ Werk ist die Natur. Zum einen sind dies ihre üppigen Wiesen-, Blumen-, und Baumbilder, die ihre Leidenschaft für die Naturwissenschaften widerspiegeln. Diese Bilder bestechen durch ihre leuchtenden Farben, denen sich der Betrachter kaum entziehen kann. Sie sind von einer kraftvollen Pinselführung gekennzeichnet; atmosphärisch dicht strahlen sie eine unbändige Lebensfreude aus. Dagegen präsentieren sich in einer subtileren Farbgebung und fast schon wissenschaftlich präzise festgehalten ihre «Spurenbilder», auf denen wir Einblicke in den Mikrokosmos von Blättern, Steinen, Fossilien sowie Käfern und Krabbeltieren erhalten. Hier ist für den Betrachter die Planung, der Bildaufbau, die sorgfältige Ausarbeitung sowie ihr Streben nach Perfektion besonders sichtbar.
Das Werk von Regula Mathys ist sehr vielseitig. Nebst den von der Natur geprägten Bildern finden wir bei Mathys auch ihre «Gedankenbilder» und «Farbtafeln». Vor einigen Jahren noch kratzte sie Zitate und Weisheiten in den mehrschichtigen Farbgrund. Die Bildbetrachtung transformierte sich zur spannenden Lektüre. Heute sind ihre Werke abstrakter geworden. Anstelle von Schriftzeichen spannen sich netzartige Bleistiftlinien über die oft leuchtenden, fein bearbeiteten Maluntergründe.
Die Bilder von Regula Mathys sind vom 14. Juni bis zum 23. August 2020 in der Galerie Lilian Andrée zu sehen. Die Künstlerin wird am 14., 21. und 23. Juni von 13.00 bis 17.00 Uhr anwesend sein.